Vier Gemeinden im Landkreis Fulda gewinnen „Tempo-Anzeigen“
Ein lächelndes Smiley für die korrekte Fahrgeschwindigkeit, ein trauriges Gesicht für
all diejenigen, die zu schnell unterwegs sind: Am 3. Aug. 2020 wurden sogenannte
Dialog-Displays an die Gemeinden des Landkreises übergeben. Sie hatten zuvor bei einem Losverfahren gewonnen.
Unter dem Motto „ Ein Smiley für Verkehrssicherheit“ stellte das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung gemeinsam mit dem ADAC Hessen-Thüringen und mit tatkräftiger Unterstützung der Landesverkehrswacht Hessen seit 2017 bereits zum vierten Mal insgesamt 48 Dialog-Displays, die die Geschwindigkeit messen und mit einem Lächeln oder einem traurigen Gesicht bewerten – zur kostenlosen Verlosung bereit. Allen hessischen Kommunen war es möglich, sich zu bewerben. In diesem Jahr waren vier Kommunen aus dem Landkreis Fulda bei den Gewinnern – nämlich Petersberg, Flieden, Ehrenberg und Tann.
Die Zeiten, in denen man einfach nur ein Verkehrsschild mit Tempolimit 30 aufstellt, sind eindeutig vorbei. Heute müsse man da schon mehr tun, erklärt Petersbergs
Bürgermeister Carsten Froß. Im vergangenen Jahr seien rund 450 Kinder auf ihrem Schulweg verletzt worden. Man müsse sich auf die Kinder einstellen und nicht umgekehrt. Er schildert, dass aus diesem Grund auch in diesem Jahr wieder sogenannte Dialog-Displays vom hessischen Verkehrsministerium verlost worden seien. Sie würden an bekannten Gefahrenstellen installiert und wiesen die Autofahrer mit einem lächelnden oder einem traurigen Gesicht auf ihre Fahrtgeschwindigkeit hin. Aus dem Landkreis Fulda hätten vier Kommunen jeweils ein über 2000 € teures Dialog-Display unentgeltlich erhalten. Er weist darauf hin, dass die Gemeinde Petersberg bereits vor vielen Jahren ein Dialog-Displayangeschafft habe
Bei den Petersbergern sei dieses bereits gut angekommen. Viele von ihnen hätten beim Ordnungsamt angerufen und vorgeschlagen, die Verkehrsmaßnahme auch einmal in ihrer Straße zu installieren. Das Amt führe sogar eine „Warteliste“.
Eines der vier neuen Dialog-Displays wurde direkt an der KITA Rauschenberg
getestet. In der 30er Zone zeigte der Smiley seine verschiedenen „Gemütszustände“ bald dann hoffentlich nur noch ein Lächeln. Wolfgang Herda vom ADAC erklärt den Effekt der besonderen Displays: „Jedes Jahr geschehen innerorts in Deutschland 200.000 Unfälle mit Verletzten. Die wenigsten Menschen ändern ihr Verhalten. Die Displays haben einen wissenschaftlich nachgewiesenen Einfluss auf die Fahrer, denn diese werden emotional angesprochen und ihr Fahrverhalten wird beurteilt. Statt mit der herkömmlichen Strafe, wie bei einer Radarkontrolle, zu arbeiten, kommt hier ein anderes System zum Einsatz, die Leute lernen durch Belohnung. Es handelt sich hierbei sozusagen um eine soziale Überprüfung. „Es ist unser Ziel, mit den Bürgern in Dialog zu treten. Wir kommunizieren mit ihnen und das funktioniert sehr gut. Untersuchungen zeigen, dass 50 Prozent der Fahrer in Straßen mit einem Dialog-Display ihre Geschwindigkeit reduzieren“, so Gerhard Brink, Vorsitzender Verkehrswacht Fulda, auch Vizepräsident der Landesverkehrswacht Hessen.

Es freuen sich über die Tempo-Tafeln v. links:
Klaus Fraatz, 2. Vorsitzender KVW Fulda, Julian König, Leiter Ordnungsbehörde Petersberg, Carsten Froß, Bürgermeister Petersberg, Gerhard Brink, Mario Dänner Bürgermeister Stadt Tann, Wolfgang Herda, ADAC, Erhard Auth Gemeindevertreter Flieden und Peter Kirchner, Bürgermeister Ehrenberg Foto: Sarah Malkmus
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